Erstellt von Karin Kleinert | |   Kreisverband

Gutes Netzwerk für die Region aufbauen

Kreisgrüne beim Parteitag der bayerischen Grünen als Delegierte für den Bundesfrauenrat, den Landesausschuss und den Länderrat gewählt

 

Beim Parteitag der bayerischen Grünen Ende Januar in Lindau wurden drei Vertreter aus dem Kreisverband Berchtesgadener Land in führende Landesgremien gewählt. Dr. Bernhard Zimmer aus Piding kam erneut in den Landesausschuss sowie in den Länderrat, dem auch weiterhin Kreissprecher Wolfgang Ehrenlechner aus Teisendorf angehört.

 

Ulrike Schweiger scheiterte als frauenpolitische Sprecherin im Landesverband sehr knapp, einen Posten holte die Freilassingerin aber dennoch: sie wurde als Delegierte für den Bundesfrauenrat gewählt und gehört damit zu einem Team, das den Landesverband Bayern auf Bundesebene vertritt.

 

Mehr als 300 Delegierte aus ganz Bayern hatten in der Lindauer Inselhalle etliche Positionen neu gewählt. Vor allem die Wahl des neuen Landesvorstands sorgte für große Spannung mit teils sehr knappen Ergebnissen. Zum neuen Führungsduo gehört neben der wiedergewählten Eva Lettenbauer MdL nun auch Gisela Sengl aus Sondermoning, Landkreis Traunstein, die bis letztes Jahr dem Landtag angehörte. Sengl, eine leidenschaftliche Schafkopfspielerin, endete ihre mitreißende Rede mit den Worten: „Grün sticht nicht nur in der Stadt, sondern in Zukunft auch wieder auf dem Land“.

 

Als erste der BGL-Kreisgrünen musste Ulrike Schweiger ans Rednerpult. Sie trete als „frischer Wind“ an, meinte sie mit einem Augenzwinkern, und sei mit ihren 58 Jahren ein gutes Beispiel für die vielzitierte gelebte Vielfalt bei den Grünen. Obwohl die Freilassinger Ortssprecherin für ihre mutige und authentische Rede viele Applaus bekam, reichte es am Ende nicht ganz. Da nur 47 Prozent der Delegierten für sie stimmten, wurde ihre Mitbewerberin, Theresa Eberlein aus Regensburg, neue frauenpolitische Sprecherin und damit Mitglied im fünfköpfigen Landesvorstand.

 

Wie es dazu kam, dass sie als Delegierte für den Bundesfrauenrat gewählt wurde, für den sie im Vorfeld gar nicht kandidiert hatte, berichtet Ulrike Schweiger: nachdem sie mit ihrer Kandidatur zur frauenpolitischen Sprecherin gescheitert war, bekam sie wegen ihrer starken Bewerbungsrede, in der sie die Frauenpolitik ins Zentrum gerückt und viele konkrete Ideen kundgetan hatte, viele positive Rückmeldungen. Schließlich sei sie, so Schweiger, unter anderem von der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen angesprochen worden, ob sie sich nicht als Delegierte für den Bundesfrauenrat bewerben wolle. Dieser koordiniert die frauenpolitische Arbeit zwischen den Gremien der Bundespartei, den Fraktionen und den Landesverbänden.

 

Am späten Samstagabend hatte Dr. Bernhard Zimmer seine „Bewährungsprobe“. Er hatte drei Minuten Zeit, um die Delegierten zu überzeugen, ihn erneut in den Landesausschusses zu wählen. Der Forstwirt, Bio-Bauer, Imker und Schafzüchter traf mit seiner Rede, in der er unter anderem den Wolf und die neue Gentechnikverordnung der EU thematisierte, voll ins Schwarze und bekam die zweitmeisten Stimmen unter den elf Mitbewerbern. Insofern wird der Pidinger Gemeinde- und Kreisrat als eines von neun gewählten Mitgliedern auch künftig bei der strategischen Ausrichtung der bayerischen Grünen mitwirken, denn der Landesausschuss stimmt die politischen Aktivitäten des Landesverbandes mit ab. Erstmals wurde Zimmer in den Länderrat gewählt, der wiederum die Arbeit zwischen den Gremien der Bundespartei, den Fraktionen und den Landesverbänden koordiniert und über die Richtlinien der Partei entscheidet.

 

Diese Positionen sind alle ehrenamtlich, es gibt nur eine Aufwandsentschädigung durch die Partei. Der feste Wille, mitzuwirken und ein gutes Netzwerk aufzubauen, um für die Region und ihre Menschen nah an Entscheidungsprozesse zu kommen, sei sein Antrieb, so Zimmer. „Mitmachen statt meckern“ laute die Devise, verweist er auf einen erfolgreich eingebrachten Initiativantrag zur Lage der Landwirtschaft. Den habe die Landesarbeitsgemeinschaft „Landwirtschaft“, bei der er und Gisela Sengl im Vorstand seien, kurzfristig gestellt. Der Antrag, der im Internet nachzulesen ist, wurde ohne Änderung beschlossen.

 

Dr. Bernhard Zimmer und Ulrike Schweiger mit der Landesvorsitzenden Gisela Sengl in ihrer Mitte.